Unsere Schule möchte Klimaschule werden

Klimawandel und Umweltschutz sind längst zu Schlüsselthemen unserer Zeit geworden. Im Bestreben, die Schülerschaft für die dringlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu rüsten, möchte die Josef-Greising-Schule „Klimaschule Bayern“ werden.

Auf dem Weg zum Zertifikat, das in Bronze, Silber und Gold verliehen wird, fand eine Podiumsdiskussion in der Sporthalle statt. Schulleiter Martin Reith eröffnete den Vormittag mit dem Verweis auf die große Bedeutung des Themas Klimaschutz für die Schulfamilie der Josef-Greising-Schule. Er übergab schließlich das Wort an Erhard Drexler, weiterer ständiger Vertreter der Schulleitung, und Marius Adler, Lehrkraft und Initiator des Projekts Klimaschule Bayern an der JGS. Die beiden Lehrkräfte führten durch die zweistündige Diskussion. Gäste auf der Bühne waren Judith Jörg-Roth, 3. Bürgermeisterin und Leiterin des Bildungs-, Schul- und Sportreferats, Jürgen Leppig, Gebäudeenergieberater und ehemaliger Vorstand des GIH-Bundesverbands, Urla Ewender, Försterin und Projektleiterin des Bergwaldprojekts, Tatjana Horst, Beauftragte für Innovation und Technologie, Energie und Umwelt (HWK Unterfranken), Simon Dümig, Vertreter von Bildung für nachhaltige Entwicklung Bayern (BnE) sowie Robin Spiegel, erster Schülersprecher der Josef-Greising-Schule.

Auf die Frage, wie klimaneutraler Schulbetrieb aussehen könnte, nahm die Diskussion an Fahrt auf. Frau Horst möchte von Frau Roth-Jörg wissen, wie es zusammenpasse, dass sich der Stadtrat einerseits Klimaneutralität „auf die Fahne schreibt“, aber andererseits kein Geld für die energetische Sanierung von Schulen vorhanden sei. Die 3. Bürgermeisterin beklagt daraufhin die schlechte Haushaltslage sowie die Uneinigkeit im Stadtrat. „Viele wollen es allen recht machen und nicht zugeben, dass wir auf bestimmte Dinge verzichten müssen“, entgegnete Roth-Jörg. Herr Leppig macht daraufhin klare Vorschläge, wie man mit weniger Geld spürbare energetische Erfolge in Schulen erzielen kann. Man könne die energieaufwendigen Flächenheizungen durch Deckenheizungen ersetzen. Sie brauchen niedrigere Vorlauftemperaturen und erzeugen angenehme Strahlungswärme.

Eine im Schuljahr zuvor durchgeführte Auswertung der CO2-Emissionen an der Schule ergab, dass nicht die Heizung, sondern die Schülermobilität mit über 60 Prozent der Gesamtemissionen den größten Anteil ausmacht. Die hohen Werte resultieren aus den langen Anfahrtswegen der Schülerinnen und Schüler, die aus ganz Bayern an die Josef-Greising-Schule kommen. Ist der Online-Unterricht also eine ernstzunehmende klimafreundliche Alternative? Simon Dümig verweist auf die große Bedeutung der sozialen Kontakte für die Schülerinnen und Schüler. Der Schülersprecher Robin Spiegel findet manche Themen für den Online-Unterricht nicht geeignet. Für Roth-Jörg war das Homeschooling ein „Desaster“, das zu große Wissenslücken hinterlassen hat. Noch heute habe man mit den Folgen zu kämpfen.

Zum Abschluss der Diskussion stellte Frau Urla Ewender das Bergwaldprojekt vor. Der gemeinnützige Verein möchte mit über 200 Projekten auf den Schutz, den Erhalt und die Pflege des Waldes aufmerksam machen. Der Rohstoff Holz sei sehr sinnvoll für die Bauwirtschaft, da hier der Kohlenstoff gebunden ist. Die CO2-Werte von Holzhäusern sind in der Tat besser als von Häusern, die in konventioneller Weise erbaut wurden. Frau Horst merkt diesbezüglich an, dass es einige Betriebe in der Region gebe, die sogar Hochhäuser in Holzbauweise realisieren.

Die Podiumsdiskussion sensibilisierte die Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrerkollegium der Josef-Greising-Schule für das Thema Umwelt und Klimaschutz im Schulbetrieb. Sie stellte eine gelungene Auftaktveranstaltung auf dem Weg in Richtung Klimaschule Bayern dar.

M. Ländner