Schloss Mainberg FSBZ1

Am 22.11.21 besuchte die FSBZ 1 mit ihrem Baugeschichtslehrer Herrn Einhellinger Schloss Mainberg in Schonungen, wo sie eine exklusive Führung durch Herrn Staib persönlich erhielten.

Das ursprünglich mittelalterliche Schloss, das sich heute im Gewand der deutschen Renaissance darstellt, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, war zwischendurch im Besitz des Farbfabrikanten Wilhelm Sattler (19. Jh.) und der Familie Sachs, Gunther Sachs wurde hier geboren.

Diese reichen Industriebarone bauten luxuriöse Innenausstattung passend zum damaligen Zeitgeist und Geschmack ein und veränderten – leider auch zu Lasten der Statik – Teile des Äußeren. Die Vorburg sei laut Denkmalamt nicht zu retten, weshalb diese ihren Denkmalschutzstatus verlor. Da ein Abriss allerdings auch den Einsturz weiterer Gebäudeteile zur Folge hätte, musste die Ruine notgesichert werden, Stahlböcke und 15 m tiefe Fundamente wurden ergänzt.

Besonders interessant für die angehenden Zimmerermeister waren die Ausführungen von Herrn Staib zu den Dachgiebel- und Dachstuhlproblemen: Die Dachstühle der drei Haupthäuser mussten ertüchtigt werden, da die Auflager durch Feuchteeinwirkung verfaulten. Zusätzlich musste die defekte Dachdeckung, welche immer wieder für Feuchtigkeitsschäden sorgte, größtenteils kostensparend mit Blech neu eingedeckt werden. Eine Besonderheit ist, dass das mittlere Dach nicht eigenständig abgelastet wird, sondern sich links wie rechts nur auf Konsolen stützt, die allerdings auch als Auflager der beiden anderen Dächer dienen und sich so die Waage halten müssen. Bisher entstanden Sanierungskosten von rund 2 Mio €; die Endsumme der Sanierung wird auf 25 Mio € geschätzt. Allerdings: Mangels eines konkreten Fahrplans, was die künftige Nutzung des momentan in Privatbesitz befindlichen Gebäudes angeht und mangels eines willigen Investors, steht die Sanierung derzeit still.