Vom Schulgelände aus ging es zügig in Richtung Alte Mainbrücke. Unser Treffpunkt mit Frau Michl, Ingenieurin beim Wasser- und Schifffahrtsamt war um 11 Uhr geplant. Am Schleusenwärterhaus erwartetet uns schon Frau Michel, die als verantwortliche Bauleiterin uns in die Baustelle einwies.
Zuerst konnten wir dem Schleusenwärter in Würzburg über die Schulter schauen – obwohl die Schleuse ja „trocken lag“, so erklärte er uns, dass er auch noch andere Schleußen per Kamera zu beaufsichtigen hat. Von seinem Steuerpult aus hatte man einen großartigen Blick auf die Baustelle und das Mainufer.
Danach ging es zur Baustelle. Hierbei erklärte uns Frau Michel, welche Arbeiten noch zu verrichten sind. Sie erwähnte, dass die Schleusen in regelmäßigen Abständen gewartet werden. Hier in der Schleuse Würzburg kam jedoch hinzu, dass die Sicherungstechnik erneuert werden musste. Es wurde ein neuer Rammschutz für das Schleusentor eingebaut. Bei diesen Arbeiten konnten wir sehen, wie das Zahnradgestänge und der Antrieb eingesetzt wurden.
Danach gingen wir über einen Behelfssteg hinüber und konnten die gegenüberliegende Schleusenwand betreten. Hier wurde der obere Rand neu aus Beton hergestellt.
Um den trockengelegten Schleusenboden zu erreichen, gings nochmal zurück in über die Behelfskonstruktion und dann hinunter. Nach einigen Treppenstufen standen wir auf dem „Main-Grund“ – nahe zu trocken – nur in einigen Vertiefungen und Pfützen stand noch das Wasser.
Wir besichtigten die ganze Schleusenkammer bis zum Untertor. Auch dort wurden Reparaturarbeiten durchgeführt. Von unten wirkte das alles gigantisch. Staunend blieben die Schüler stehen. So erfuhren wir, dass man parallel zur Schleusenwand eine Art „Füllkanal“ bei Errichtung in den 50er Jahren eingebaut hat, um die Schleuse schnell befüllen zu können. Auch dort konnten wir hinein. Ebenso erfuhren wir, wie lange und wieviel Hub so ein Schleusenvorgang normalerweise dauert.
Am Brückenpfeiler angekommen, konnten wir die Schleuse durch die innenliegende Treppe verlassen. So gelangten wir für die meisten überraschend direkt auf die Alte Mainbrücke. Hier endete unsere Besichtigung – schon am selbigen Nachmittag wurden der Autokran aus der Schleuse gehoben und bis zum nächsten Tag geflutet.
J. Goldbach