Trump will Grönland – warum eigentlich?

Der Jugendoffizier Hauptmann Laurin Sachße referiert in den Zimmerer- und Fliesenlegerklassen des dritten Lehrjahres über die aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.

Trump, Putin und Xi Jingping zeigen nahezu täglich, wie zerbrechlich die Welt ist und wie alles miteinander verwoben ist. Die größten sicherheitspolitischen Gefahren der nächsten zehn Jahre sind aber andere.

„Was hat die drohende Eskalation zwischen Indien und Pakistan mit der Sicherheitspolitik Deutschlands zu tun?“, fragt Hauptmann Sachße. An diesem aktuellen Beispiel verdeutlicht der Jugendoffizier, dass Konflikte oder Katastrophen, die zunächst weit weg erscheinen, sehr schnell sicherheitspolitisch relevant werden. Im Falle von Indien und Pakistan treffen zwei Atommächte aufeinander. Eine drohende Eskalation hätte zudem direkte Einflüsse auf deutsche Lieferketten. Da in den beiden Ländern 20 Prozent der Weltbevölkerung lebt, hätte eine Migrationswelle große internationale Auswirkungen – auch für Europa.

Die Frage, warum Trump Grönland kaufen will, beantwortet der Hauptmann mit einer anderen Perspektive auf die Erde. Die zweidimensionalen Karten, auf denen die USA links, Russland und China rechts abgebildet sind, entsprechen nicht der Realität. Die Erde ist eine Kugel. Und wenn man von der Arktis aus auf sie blickt, erkennt man, wie nahe sich die Supermächte eigentlich sind. Man sieht auch, dass die Arktis mit Grönland eine geopolitisch wichtige Region ist. Hier verlaufen die Handelsrouten der Zukunft. Außerdem beheimatet die Region zahlreiche Bodenschätze und spielt eine wichtige Rolle bei militärstrategischen Überlegungen.

Trotz all der politischen Gefahren durch rivalisierende Staaten kommt der Weltrisikobericht für das Jahr 2024 erneut zum Ergebnis, dass Umweltgefahren wie Erdbeben, Stürme oder Überschwemmungen zu den größten Herausforderungen der nächsten zehn Jahre zählen. Bezogen auf die nächsten zwei Jahre stehen Des- und Falschinformationen im Ranking ganz oben.

Jugendoffiziere der Bundeswehr machen keine Werbung für ihren Arbeitgeber, sondern haben die Aufgabe der politischen Bildung. Sie besuchen Schulen, Vereine und andere Organisationen und informieren über aktuelle politische und sicherheitspolitische Themen.

 M. Ländner